Köhne, Julia Barbara: Kriegshysteriker

Julia Barbara Köhne, Kriegshysteriker

Strategische Bilder und mediale Techniken militärpsychiatrischen Wissens (1914–1920)

Abhandlungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaft Nr. 106

344 Seiten, zahlreiche Abbildungen, broschiert

Euro 49,–

ISBN 978-3-7868-4106-7

Matthiesen Verlag

Im Ersten Weltkrieg wurde in der deutschen militärpsychiatrischen Kriegshysterieforschung und Massenpsychologie mithilfe spezieller Repräsentationstechniken eine besondere Wissensfigur gezeichnet: der „Kriegshysteriker“. Die massenhaften Erscheinungsweisen dieser Krankheit brachten unterschiedliche Wissensstrategien und -techniken sowie Deutungsmuster hervor. Die effeminierten Hysteriker stellten die Rationalitäts-, Ordnungs- und Männlichkeitsformen des Heeres in Frage. Köhne analysiert militärärztliche Aufschreibesysteme wie Monografien, Fachzeitschriftenartikel und Patientenakten sowie wissenschaftliche Fotografien und internationale medizinische Filme von 1917/18. Inwiefern prägten die jeweiligen Erkenntnisinstrumente und Medien den Darstellungsmodus kriegshysterischer Krankheitsbilder und deren medizinische und kulturelle Interpretation? Mithilfe welcher Argumentations- und Visualisierungsstrategien wurde die vermeintlich erfolgreiche Heilung der Kriegshysteriker in Szene gesetzt? Wie wurden die Symptome – etwa in den wissenschaftlichen Filmen – abgebildet, transformiert und dann wieder abgestellt? Und: Wodurch blieben sie dennoch widerständig? Die Studie verknüpft Fragen aus Militär-, Technik- und Mediengeschichte, Kultur- und Wissenschaftsgeschichte sowie Geschlechterforschung.

 

INHALTSVERZEICHNIS als .pdf-Datei
(bereitgestellt von der Deutschen Nationalbibliothek)

EUR 49,00 inkl. Mwst. zzgl. Versandkosten

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