Alfredo Bauer, Trügerischer Glanz
Roman einer Wiener Bürgerfamilie 1849–1892
Aus dem Spanischen von Christiane Barckhausen
279 Seiten, Leinen
Euro 8,95
ISBN 978-3-373-00049-5
Verlag der Nation
Wien, die Metropole der k. u. k. Monarchie ist der Schauplatz auch
dieses zweiten Romans aus der Feder des argentinischen Autors Alfredo
Bauer, der darin die Geschichte seines Urgroßvaters fortsetzt. Adolf
Baiersdorf, der Student aus jüdischem Hause, der mit knapper Not den
Massakern der Konterrevolution im Jahre 1849 entkommen ist, taucht,
steckbrieflich gesucht, in den Kreisen des politisch indifferenten
Bürgertums unter. Er steigt in das Geschäft eines Wiener Holzhändlers
ein, dessen Teilhaber und Schwiegersohn er dank seiner Tüchtigkeit
alsbald wird, und nimmt auf diesem Wege einen glänzenden
gesellschaftlichen Aufstieg. Vergessen sind bald die Ideale der
Revolution - Besitz und Familie verpflichten eben -, vergessen ist auch
die verschollene Geliebte der Jugendtage. Aber je älter Adolf wird, um
so unerbittlicher pocht die Vergangenheit an die Tür und ruft ihm das
stürmische Erleben seiner Jugendzeit ins Gedächtnis zurück. Am Ende
steht unausweichlich vor ihm die Frage nach der eigenen Mitverantwortung
an den Mißständen der Gesellschaft und der Zerrissenheit des
Vielvölkerstaates. Das Bucht schließt die Handlung des bereits 1985
erschienen Romans "Verlorene Hoffnung" ab.