Joseph von Eichendorff, Harzwanderung
Fotografiert von Günter Pump
72 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen, broschiert
Euro 6,95
ISBN 978-3-89876-491-9
Husum Verlag
Wie einst Goethe und später Heinrich Heine hat auch der junge Joseph von
Eichendorff sich dem Zauber des Harzes nicht entziehen können. Am 10.
September tritt er gemeinsam mit seinem älteren Bruder Wilhelm und Jakob
Schöpp seine „Hamburger Reise“ an, welche ihn nach einer fünftägigen
Tour durch den Harz über Braunschweig, Hamburg und Lübeck bis an die
Ostsee führen wird. Die ihn tief beeindruckende wilde ursprüngliche
Naturlandschaft des Gebirges mit seinen dunklen Wäldern, tiefen einsamen
Tälern und klaren Gebirgsströmen, die „Poesie des Harzes“, schildert er
in einem Reisetagebuch. Mit der Postkutsche fährt die Gesellschaft
zunächst nach Seeburg mit dem herrlichen Anblick des Süß- und Salzsees,
dann über Eisleben, die Geburtsstadt Martin Luthers, nach Mansfeld mit
seinen alten Ruinen, Ballenstedt und Gernrode am Stubenberg. Von dort
geht es zu Fuß weiter: Besichtigung der fürchterlich-schönen
Teufelsmauer, Besteigen des Rosstrapp-Felsens bei Thale und schließlich
Ankunft in Blankenburg mit dem prächtigen antiken Schloss samt seiner
imponierenden Bildergalerie. Auch die „Unterwelt“ der Tropfsteinhöhlen
im malerischen Gebirgsdörfchen Rübeland, die Baumannshöhle, eine der
ältesten Schauhöhlen, und die heute nicht mehr zugängliche Bielshöhle
bei Elbingerode finden Eingang in Eichendorffs romantisches Tagebuch.
Als Höhepunkt der Wanderung besteigen die drei Pilger unter Führung
eines Bergmanns den Brocken, wo sich ihnen ein „himmlisch
unbeschreibliches Panorama“ eröffnet, und besichtigen nach der
Ãœbernachtung auf dem gigantisch-gespenstischen Berg den Hexenaltar.
Entlang der rauschenden Wasserfälle der Ilse, den mächtigen „Vater
Brocken“ im Rücken, nähern sich die Wanderer schließlich dem Ende ihrer
abenteuerlichen Harzreise. Das Trio setzt mit der Extrapost seinen Weg
nach Wolfenbüttel, Braunschweig und in die Lüneburger Heide fort. Günter
Pump hat sich auf die Spuren des Dichters begeben, die von Eichendorff
beschriebenen Wegetappen aufgesucht und mit seiner Kamera die
eindrucksvolle landschaftliche Szenerie festgehalten. Der so entstandene
Band führt den Leser anhand der romantisch-poetischen
Tagebuchaufzeichnungen Eichendorffs durch eine der faszinierendsten
Gebirgslandschaften Deutschlands.