Obgleich seine Arbeit an der Gestaltung der Selbstverwaltung in den Gemeinden und Gemeindeverbänden Deutschlands in großen Teilen theoretischer Natur geblieben ist, hat Hugo Preuß doch die Rolle der Gemeindeverwaltung in einer modernen Demokratie neu durchdacht und dabei zukunftsweisende Wege aufgedeckt. So verspricht eine Beschäftigung mit seinem Lebenswerk über die Auseinandersetzung mit ganz bestimmten historisch bedingten Einzelproblemen auch eine grundsätzliche Besinnung über Fragen der inneren und lokalen Verwaltung und Regierung. Ausgegangen wird dabei von Preuß’ umfassender theoretischer Auseinandersetzung mit den Fragen der Selbstverwaltung, die insbesondere an der organischen Staatsrechtslehre Otto von Gierkes sowie den Vorstellungen Freiherr von Steins anknüpft. Im Anschluss daran wird gezeigt, wie er während seiner Tätigkeit als Stadtverordneter und Stadtrat in Berlin mit den verschiedensten Gebieten und Problemen der Stadtverwaltung praktisch in Berührung kam und sich um deren Ausbau und Weiterentwicklung bemühte. Zuletzt untersucht Grassmann, wie sich Preuß in den Anfangsjahren der Weimarer Republik bemühte, wenigstens innerhalb von Preußen die Rechte und Befugnisse der Selbstverwaltung auszubauen.
