Heinrich Heine, Die Nordsee
Reisebilder
Hrsg. von Elke und Uwe Lehmann
(Husum-Taschenbuch)
80 Seiten, broschiert,
Euro 4,95
ISBN 978-3-89876-280-9
Husum Verlag
„Die Nordsee“ entstand als Teil der zwischen 1826 und 1831 erschienenen „Reisebilder“ nach einem Aufenthalt Heines auf der ostfriesischen Insel Norderney. Die drei Abteilungen der „Nordsee“ umfassen zwei Gedichtzyklen, die Heine 1827 auch in das Buch der Lieder aufnahm, sowie einen Prosatext in Essayform. Dieser ist keine Reiseschilderung im eigentlichen Sinne, sondern beschäftigt sich nur einleitend mit dem Leben im Seebad Norderney. Schon sehr bald wendet sich Heine ganz anderen, sehr unterschiedlichen Themen zu: Er setzt sich mit Goethe auseinander, den er im Anschluss seiner Harzwanderung besucht hatte, geht kritisch mit den gesellschaftlichen Verhältnissen ins Gericht, greift den deutschen Adel an und bezieht Stellung zu den politischen Ereignissen in Frankreich und zu Napoleon. Diese Gesellschaftskritik Heines, mehr oder weniger ausgeprägt auch in den anderen Teilen der „Reisebilder“ vorhanden, führte zur Zensur und schließlich 1825 zum Verbot seiner Schriften in Deutschland. Dennoch haben gerade die „Reisebilder“ – zusammen mit dem Buch der „Lieder“ – Heines Ruhm als Dichter begründet.