Hinrichsen, Ute: Blaue Jungs

Ute Hinrichsen, Blaue Jungs

Populäre Matrosenbilder seit der Kaiserzeit

Hrsg. vom Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum

84 Seiten, zahlreiche, teils farbige Abbildungen, broschiert,

Euro 11,95

ISBN 978-3-89876-235-9

Husum Verlag

Rund 80 000 Mann zählte die deutsche Marine kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Viele davon waren im Reichskriegshafen Kiel stationiert. Die Matrosen personifizierten die Flottenidee des Kaiserreichs und waren ihre populärsten Werbeträger. Viel gelesene illustrierte Zeitschriften berichteten auch im Binnenland über den Alltag der "blauen Jungs", und sie etablierten ein eingängiges, von Stereotypen geprägtes Matrosenbild. In den oft propagandistischen Darstellungen wurde den Seesoldaten Kraft, Mut und Wehrhaftigkeit zugeschrieben. Ihre Ideale waren Kameradschaft, Vaterlandsliebe, Disziplin, und sie zeichneten sich durch fachliches Können aus, denn sie beherrschten die modernen Schiffs- und Waffentechniken. Einen Sprung bekam dieses heroische Bild durch den Kieler Matrosenaufstand und die Revolution; die Wiederaufrüstung der Flotte in nationalsozialistischer Zeit führte jedoch kurz darauf zu einer Wiederbelebung des Heldenmythos. Andere den Seeleuten nachgesagte Attribute wie Sangesfreude, Trinkfestigkeit, Geselligkeit und vor allem erotische Ausstrahlung hatten ihren Ursprung in der zivilen Seefahrt vorindustrieller Zeit, fügten sich aber auch gut in das Bild des Marinematrosen. Mit dem Schifferklavier oder der Liebsten im Arm sind die "blauen Jungs" ein beliebtes Postkartenmotiv, und viele Schlager besingen ihre Sehnsucht nach dem Meer ebenso wie nach der Heimat und dem Mädchen, das (in jedem Hafen) wartet.

EUR 11,95 inkl. Mwst. zzgl. Versandkosten

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