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Neben dem Aufkommen von neuen Quellenarten wie Akten und Erzeugnissen der Publizistik erlebte im Zeitalter der Reformation zugleich auch die spätmittelalterliche bürgerlich-städtische Chronistik eine letzte hohe Blüte. Eine Sonderstellung innerhalb dieser Blütezeit wiederum nimmt durch ihre Dichte und ihren hohen Rang die Augsburger Chronistik ein. Um den Quellenwert von fünf der bekannteren, d. h. der edierten Augsburger Chroniken zu bestimmen, werden die fünf Quellen, denen vier verschiedene Verfasser zugrunde liegen, unter einem doppelten Gesichtspunkt untersucht. Zum einen werden die in ihnen enthaltenen Aussagen über die Stadt-, Reichs- und Kirchengeschichte, über die Zustände im Bereich des städtischen Verfassungslebens, der Wirtschaft und Fürsorge sowie über Lebensformen und Verhaltensweisen der Zeitgenossen ermittelt, um die Ergiebigkeit der Quellen an objektivem historischem Tatsachenmaterial zu untersuchen. Zum anderen soll aber auch der subjektive Bereich der Aufzeichnungen erschlossen werden, sollen also alle direkten und indirekten Angaben zum Persönlichkeitsbild, zur geistigen Struktur und zum Weltverständnis der vier Chronisten gesammelt werden, um den Wert der Quellen auf dem Gebiet der Kulturgeschichte im engeren Sinn festzustellen.