Seit der Wende zum 20. Jahrhundert und dem furiosen Auftritt der
Künstlergruppe "Brücke" ist Dresden eines der wichtigen Zentren
deutscher Kunstentwicklung. Nicht nur ihre berühmten Exponenten von Dix
und Kokoschka bis Glöckner und Penck prägen (oder irritieren) dabei das
Bild der Stadt, seine Eigenart kommt bis heute ebenso aus der Fülle
künstlerischer Individualitäten mit einem starken Traditionsbezug. Aus
betont subjektiver Sicht gibt die vorliegende Anthologie ein Panorama
dieser charakteristischen, oft genug widerspruchsvollen Dresdner
Verhältnisse eines Jahrhunderts. In 85 literarischen Porträts, in
kleinen Essays und Skizzen, wird vom "unaufhörlichen Erlebnis Kunst"
berichtet. Im Idealfall schreiben Dichter über Maler (Grafiker und
Bildhauer), jedenfalls Zeitgenossen über ihre Künstlerfreunde: Däubler
über Segall, Sternheim über Felixmüller, Löffler über Lachnit, Kirsten
über Querner, ferner Friedrich Dieckmann über Max Uhlig, Christa Wolf
über Angela Hampel, Uwe Kolbe über Conny Schleime usf. Ein solches –
zudem reich illustriertes – Lesebuch hat es an sich, jenseits
akademischer Belehrung anschaulich von der Vielfalt eines höchst
lebendigen Kunstraumes zu berichten.
Enthalten sind literarische
Porträts über: Peter August Böckstiegel, Hartmut Bonk, Pol Cassel, Lutz
Dammbeck, Winfried Dierske, Otto Dix, Ferdinand Dorsch, Klaus Drechsler,
Konstanze Feindt Eisner, Conrad Felixmüller, Hubertus Giebe, Hermann
Glöckner, Dieter Goltzsche, Peter Graf, Otto Griebel, Curt Großpietsch,
Hans Grundig, Herta Günther, Bernd Hahn, Angela Hampel, Wolfram Häntsch,
Ernst Hassebrauk, Erich Heckel, Josef Hegenbarth, Helmut Heinze, Gunter
Herrmann, Peter Herrmann, Joachim Heuer, Gussy Hippold-Ahnert,
Hirschvogel, Eugen Hoffmann, Veit Hoffmann, Elke Hopfe, Hans Jüchser,
Petra Kasten, Ralf Kerbach, Edmund Kesting, Gerhard Kettner, Ernst
Ludwig Kirchner, Siegfried Klotz, Oskar Kokoschka, Hans Körnig, Bernhard
Kretzschmar, Karl Kröner, Andreas Küchler, Wilhelm Lachnit, Christiane
Latendorf, Helge Leiberg, Horst Leifer, Gerda Lepke, Ernst Lewinger,
Elfriede Lohse-Wächtler, Frank Maasdorf, Peter Makolies, Richard Müller,
Wilhelm Müller, Max Pechstein, A. R. Penck, Wolfgang Petrovsky, Stefan
Plenkers, Friedrich Press, Curt Querner, Hans Theo Richter, Theodor
Rosenhauer, Wilhelm Rudolph, Hans Scheib, Christine Schlege, Cornelia
Schleime, Helmut Schmidt-Kirstein, Jürgen Schön, Fritz Schulze, Lasar
Segall, Wolfgang Smy, Walter Spies, Reinhard Springer, Robert Sterl,
Strawalde, Max Uhlig, Christoph Voll, Claus Weidensdorfer, Jürgen
Wenzel, Albert Wigand, Paul Wilhelm, Fritz Winkler, Werner Wittig, Willy
Wolff und Oskar Zwintscher.
Pressestimmen
„... legen
die beiden in Dresden bestens bekannten Herausgeber ein irres Spektrum
literarischer Porträts vor, die von insgesamt 87 Künstlern erzählen. Es
weckt Neugier und Lust auf weitere Erkundungen.“ (Dresdner Neueste
Nachrichten 10./11.12.05)
„Bemerkenswert ist die Vielfalt der Handschriften, die unterschiedliche
Art des Herangehens. Die Porträts spiegeln Eigenarten und Besonderheiten
der Dresdner Kunst. Sie liefern Einsichten in künstlerische Prozesse.
Seelenverwandtschaften werden erkennbar, die aus gemeinsamer Erfahrung
oder Anschauung der Welt resultieren, aus gleicher Mentalität.“
(Sächsische Zeitung, 10./11. Dezember 2005)