Ostersehlte, Christian: Schiffbau in Kiel

Christian Ostersehlte,
Schiffbau in Kiel
Kleine Werftengeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart
Sonderveröffentlichungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte
Herausgegeben von Jürgen Jensen, Band 74
229 Seiten, zahlr. Abb., geb.
Format 14,5 x 21 cm
€ 14,95
ISBN 978-3-89876-727-9
Husum Verlag
 
 

Der Kieler Schiffbau entstand aus bescheidenen Anfängen im 18. Jahrhundert. Als sich die Fördestadt nach 1865 durch den Status als Reichskriegshafen zur Großstadt entwickelte, spielte diese Branche in der örtlichen Wirtschaft eine herausragende Rolle. Um 1914 zählte die Region Kiel zu den bedeutenden Werftstandorten im Deutschen Reich. Baulich wurde das Ostufer der Förde von der Hörn bis hin nach Dietrichsdorf vom Schiffbau geprägt. Daneben war Kiel die Wiege des deutschen U-Boot-Baus. Von der Jahrhundertwende bis zum Zweiten Weltkrieg war die Germaniawerft Schrittmacher, danach hat HDW diese Rolle übernommen, so dass der heutige Kieler U-Boot-Bau bei nichtnuklearen Antrieben an der Weltspitze steht.

Die Entwicklung des Kieler Schiffbaus im dramatischen Auf und Ab zweier Weltkriege, bei tief greifenden politischen Systemveränderungen sowie den Wechseln der Konjunkturen zwischen Boomzeiten und Wirtschaftskrisen ist in diesem Buch zusammenfassend dargestellt: Von den bekannten Großwerften wie Howaldt (HDW), Krupp-Germania und Kaiserliche Werft (die späteren Deutschen Werke) bis zu den ebenfalls wichtigen und in ihrer Entwicklung aufschlussreichen Klein- und Mittelbetrieben.

Das stets risikoreiche, nicht selten tragische Werftmanagement, die Mitarbeiter und die ohne die Werften gar nicht denkbare Kieler Arbeiterbewegung sowie die ständig sich wandelnden Marktbedingungen beim Vertrieb werden gewürdigt, einzelne Schiffe als Produkte und kulturgeschichtliche Objekte besonders hervorgehoben.

Heute vollzieht sich ein gravierender Wandlungsprozess des deutschen und europäischen Schiffbaus von einer Breiten- zu einer Nischenindustrie. Anhand des Kieler Beispiels geht der Autor als ausgewiesener Schifffahrtshistoriker dieser Entwicklung mit ihren Höhen und Tiefen anschaulich nach.

 

Aus dem Inhaltsverzeichnis:

- Schiffbau im Wandel – Von der Breiten- zur Nischenindustrie: Das Beispiel Kiel
- Der frühe Holzschiffbau: 18. Jahrhundert bis 1880
- Vom Fördedampfer zum Brennstoffzellen-U-Boot: Howaldt/HDW
- Von der Aktiengesellschaft zur Konzernwerft: Norddeutsche Schiffbau AG – Krupp/Germania
- Marine und Staat als Werftunternehmer: Kaiserliche Werft – Deutsche Werke – Marinearsenal
- Spezialschiffe von der Schwentine: Stocks & Kolbe
- Von der Memel nach Friedrichsort: Paul Lindenau
- Oft übersehen: Kleinere Werften an der Kieler Förde

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