Schleswig-Holsteinische Volksmärchen
Schildbürgergeschichten (AT 1200–1349), Eheschwänke (AT 1350–1439) und Schwänke von Frauen und Mädchen
(AT 1440–1524)
Hrsg. und mit Anmerkungen versehen von Gundula Hubrich-Messow
271 Seiten, Leinen,
Euro 29,95
ISBN 978-3-89876-182-6
Husum Verlag
"In Dithmarschen lebte vor Jahren ein Mann, der bei Brandfällen den Wind
zu drehen verstand. Die Büsumer, die Schildbürger Dithmarschens,
machten einst eine Tour nach Heide und hatten den Wind entgegen, da
baten sie den Windmacher, doch den Wind zu drehen, was er auch tat, und
so hatten sie auf der Rücktour den Wind wieder entgegen. Daher nennt man
es noch jetzt 'Büsumer Glück', wenn man auf einer Hin- und Rücktour
gegen den Wind gehen muss." So wie über die Büsumer sind auch über die
Fockbeker, Jageler und andere Schleswig-Holsteiner zahlreiche
Schildbürgerstreiche überliefert. Diese hat Gundula Hubrich-Messow in
ihrem fünften Band der Reihe Schleswig-Holsteinische Volksmärchen
zusammengetragen, der darüber hinaus Eheschwänke und Schwänke von Frauen
und Mädchen enthält. Neben den Texten im Hauptteil enthält auch dieser
Band wieder einen umfangreichen Anmerkungsapparat, ein Quellen- und
Literaturverzeichnis, Verzeichnisse der Erzähler und Aufzeichner, der
Erzähl- und Geburtsorte sowie ein Register aller Schildbürgerorte, das
Auskunft über regionale Schwerpunkte gibt.
Dr. Gundula Hubrich-Messow, geboren 1944 in Strega/Niederlausitz,
studierte Germanistik, Romanistik und Sprachwissenschaft in Tübingen,
Nancy und Kiel. 1975 Promotion und Lehrauftrag in Mittelhochdeutsch an
der Universität Kiel. Dr. Gundula Hubrich-Messow ist wissenschaftliche
Mitarbeiterin im Landschaftsmuseum Angeln/Unewatt und lebt in Sterup.
Die Erzählforscherin veröffentlichte im Husum Verlag zahlreiche
Sammlungen mit Märchen und Sagen aus den verschiedenen Regionen
Schleswig-Holsteins.
Nach beinahe vierzig Jahren wird damit die dreibändige Sammlung
schleswig-holsteinischer Volksmärchen von Kurt Ranke (1908-1985)
fortgeführt, der damals fünf weitere Bände geplant hatte, sie aber wegen
eines Rufes nach Göttingen nicht mehr verwirklichen konnte.