Alexander Schubert, Der Stadt Nutz oder Notdurft?
Die Reichsstadt Nürnberg und der Städtekrieg von 1388/89
Historische Studien Nr. 476
324 Seiten, gebunden
Euro 51,–
ISBN
978-3-7868-1476-4
Matthiesen Verlag
Der Städtekrieg der Jahre 1388/89 ist ein aufschlussreiches
Betrachtungsfeld im Hinblick auf verfassungs- und sozialgeschichtliche
Fragestellungen. An den über ein Jahr lang währenden
Auseinandersetzungen beteiligten sich mehr als 70 Städte des
oberdeutschen Raumes, alle bedeutenden Reichsfürsten und der König. Das
im Krieg offenkundig werdende Versagen aller traditionellen Mittel der
Konfliktbeilegung machte die Selbstorganisation der Reichsglieder
notwendig und bot damit auch den Nährboden für neue Ideen und
zukunftsweisende Vorstellungen. Aus landes- und stadtgeschichtlicher
Perspektive wendet sich die vorliegende Arbeit diesen Ideen zu und legt
auf Grundlage der Quellen dar, dass die Städte im Krieg weit mehr
beabsichtigten, als sich gegen fürstliche Begehrlichkeiten zu wehren.
Der Städtekrieg offenbart sich dabei als der zentrale Ordnungskonflikt
des ausgehenden 14. Jahrhunderts. Mit ihm beginnt eine Entwicklung, bei
der sich die Städte gegen den König zu organisieren begannen und
schließlich eine vom Herrscher losgelöste Idee des Reiches etablierten.