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Die um 1596/97 entstandene Komödie in fünf Akten vereint in Vers und Prosa zwei Handlungsorte sowie altbekannte Motive: In Venedig verpfändet der wohlhabende Kaufmann Antonio, der sein Vermögen in Überseehandel investiert hat, für 3000 Dukaten ein Pfund seines Körpers an den Juden Shylock, um seinem Freund Bassanio die standesgemäße Werbung um die reiche Erbin Portia zu finanzieren. Portia wiederum empfängt auf ihrem Landsitz Belmont mögliche Heiratskandidaten – unter ihnen nicht nur Bassanio, sondern auch die Prinzen von Marocco und Arragon – und lässt diese unter drei verschlossenen Kästchen wählen. Im „Kaufmann von Venedig“ werden märchenhafte Elemente mit der Tragik des Juden Shylock verbunden, dem komplex angelegten Charakter, dessen fragwürdiger Handel als Rache für die jahrhundertelangen Demütigungen seines Volkes angesehen werden kann.