Tscherpel, Gudrun: The Importance of Being Noble

Gudrun Tscherpel, The Importance of Being Noble

Genealogie im Alltag des englischen Hochadels in Mittelalter und Früher Neuzeit

Historische Studien Nr. 480

336 S, zahlreiche Abbildungen, gebunden

Euro 51,–

ISBN 978-3-7868-1480-1

Matthiesen Verlag

Trojanische Vorfahren und Stammbäume bis zu Noah und Adam sind ein bekanntes Merkmal mittelalterlicher Adelsgenealogien. Das Wissen um die eigenen Ursprünge, dessen Bewahrung und Verbreitung war Teil der politischen Kommunikation des Mittelalters, denn für den Adel waren Vorfahren und Vorgänger entscheidend für die Selbstlegitimierung und Voraussetzung zur Selbstpositionierung in einer Gesellschaft, die nach streng hierarchischen Rangordnungen lebte. Auch der englische Hochadel nutzte die publizistischen Möglichkeiten, die ihm die Geschichte der eigenen Familie bot. Anders jedoch als ihre kontinentalen Zeitgenossen entwickelte die englische Peerage kein Interesse an einer antiken Abstammung, und auch die biblischen Vorfahren waren kaum von Bedeutung. Stattdessen richtete sich der Blick auf einen anderen Ort und eine andere Zeit. Der vorliegende Band bietet einen Einblick in die englische Adelswelt des späten Mittelalters, indem er den Gebrauch der Genealogie in verschiedenen Kontexten nachvollzieht. Anhand der unterschiedlichen Gattungen genealogischer Literatur wird aufgezeigt, welche Bedeutung die eigene Geschichte für die Adelsfamilie im privaten wie öffentlichen Alltag einnahm und welche Entwicklungen zu Beginn der Neuzeit die englischen Genealogien nachhaltig veränderten.

A Trojan descent and pedigrees up to Noah and Adam are a well-known characteristic of medieval noble genealogies. Studying one's own origins, preserving and promulgating knowledge about dynastic history made up an essential part of political communication in the Middle Ages. Noble families in particular depended on ancestors and predecessors in order to legitimise and improve their rank and status in a society with strict hierarchies. The English nobility made extensive use of the propagandistic possibilities offered by family histories. In contrast to their continental counterparts, however, the English Peerage neither developed an interest in an ancient descent, nor did they attach particular relevance to biblical ancestors. Instead, their focus was on another time and place. This volume offers an insight into the English aristocratic culture of the later middle ages by analyzing the evolution and employment of genealogy in various contexts. The study of different genres of genealogical literature reveals the relevance of dynastic history for the English noble family in both private and public everyday-life, as well as the profound changes that affected English genealogies in the Tudor period.

 

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(bereitgestellt von der Deutschen Nationalbibliothek)

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