Ziehfiguren

Ziehfiguren

Verlag Gustav Kühn in Neuruppin

Farbdruck um 1910

Nr. 9878
Neuruppiner Bilderbogen
Preis: 1,95
Husum Verlag

 

Die Firma Kühn stellte schon vor 1810 in Neuruppin Bilderbogen her, anfangs als Holzschnitt, nach Einführung des Steindrucks als schablonenkolorierte Lithografie, seit Ende des 19. Jahrhunderts als Farbdruck. Gustav Kühn (1794–1868), der Sohn des Firmengründers, führte das Unternehmen zur Blüte und machte es zum Synonym für den Neuruppiner Bilderbogen. Mehr als 10.000 verschiedene Bogen verließen unter dem Verlagsnamen Gustav Kühn die Neuruppiner Druckanstalt.

 

Die Neuruppiner Bilderbogen veränderten sich in den gut anderthalb Jahrhunderten ihrer Existenz auf vielfache Weise. Waren die Bilderbogen anfangs und lange Zeit vornehmlich für ein erwachsenes Publikum bestimmt, so fanden sie ihre Käufer gegen Ende ihres Entwicklungsweges zumeist unter den Kindern. Mit dem Aufkommen der illustrierten Zeitungen und anderer preiswerter illustrierter Druckerzeugnisse verloren die Bilderbogen nicht nur ihre Themenvielfalt, sondern auch ihr einstiges Publikum, sie wurden zum Kinderspielzeug. An den Ankleidefiguren – mehrheitlich immer Beschäftigungsmittel für Kinder – wird das besonders deutlich. Die Bogen werden zunehmend kindlich, nicht mehr die oberen Stände oder die Eltern werden seit der Jahrhundertwende dargestellt, sondern die potenziellen Käufer selbst, die Kinder als modeinteressierte künftige, jetzt noch mit einem papierenen Ersatz beschäftigte Konsumenten.

EUR 1,95 inkl. Mwst. zzgl. Versandkosten

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