Ludewig, Hans-Ulrich: Arbeiterbewegung und Aufstand

Hans-Ulrich Ludewig,

Arbeiterbewegung und Aufstand

Eine Untersuchung zum Verhalten der Arbeiterparteien in den Aufstandsbewegungen der frühen Weimarer Republik 1920–1923

Historische Studien Nr. 432

267 Seiten, broschiert

Euro 30,–

ISBN 978-3-7868-1432-0

Matthiesen Verlag

Die Diskussion um die Anwendung von bewaffneter Gewalt, sei es als Offensivwaffe, um politische und soziale Veränderungen herbeizuführen, um mit ihrer Hilfe revolutionäre Prozesse auszulösen, zu beschleunigen oder sie erfolgreich zu beenden, sei es als Defensivmittel, zur Verteidigung schon erworbener Recht oder als Reaktion auf ausgeübte Gewalt, durchzieht die Geschichte der Arbeiterbewegung von Anfang an. Es gab kaum einen Theoretiker aus der Frühzeit der Arbeiterbewegung, der zum Gewaltproblem nicht Stellung genommen hätte. In der Revolution 1848/49 und im Kommuneaufstand 1871 gewann der bewaffnete Aufstand unmittelbare Aktualität. Beide Ereignisse beeinflussten wiederum ganz entscheidend die weitere Debatte um die Gewalttheorie innerhalb der europäischen Arbeiterbewegung.
Als nach 1871 die deutsche Arbeiterbewegung das Schwergewicht ihrer Tätigkeit auf die gewerkschaftliche und parlamentarische Arbeit verlagerte, spielte der bewaffnete Aufstand in strategischen Überlegungen eine zunehmend geringere Rolle. Erst mit der Massenstreikdebatte und der Russischen Revolution 1905 rückten radikalere Strategieformen wieder stärker in den Vordergrund. Der Verlauf der Novemberrevolution in Deutschland und die durch starke politische, wirtschaftliche, soziale und geistige Erschütterungen gekennzeichnete Frühphase der Weimarer Republik warfen für die deutsche Arbeiterbewegung die Frage nach der einzuschlagenden Strategie in aller Schärfe auf. An der Revolution, an Aufständen, Aufstandsversuchen und Aufstandsgerüchten entzündeten sich immer wieder heftige Auseinandersetzungen über die Frage der Anwendung von Gewalt.

Vor diesem Hintergrund konzentriert sich der zentrale Untersuchungsgegenstand dieser Studie auf die Rolle von bewaffneter Gewalt in Theorie und Praxis der deutschen Arbeiterbewegung in den Jahren 1920 bis 1923. Der Autor widmet sich dazu in einzelnen Kapiteln der Novemberrevolution 1918/19, den Auslösungsfaktoren von Aufständen in der Frühphase der Weimarer Republik, den Auswirkungen wirtschaftlicher und politischer Faktoren auf das Verhalten der Massen, der Strategie- und Taktik-Diskussion der Arbeiterparteien 1920-1923, dem Verhalten der Arbeiterparteien in den Aufstandsbewegungen sowie den Auswirkungen der Aufstände auf die gegenseitigen Beziehungen der Arbeiterparteien.

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